Montag, 2. Februar 2015

Auf dem Weg zur nächsten Lektion




10 . ssw  - nur noch drei Wochen, dann sind wir aus der schlimmsten Gefahrenzone heraus –dachten wir.
Darum informierten wir auch meinen Chef über meine Schwangerschaft und er reagierte total toll und freute sich für uns. Er sprach gleich von Berufsverbot ,weil er mir nicht die Sicherheit garantieren könne,alle Regeln für werdende Mütter einzuhalten.Wir waren sehr erleichtert für dies unerwartete Vertständniss.Ich dachte er reißt mir den Kopf ab,weil ich eben schon wieder fehlte.
Als ich dann sagte ich mache alles wieder gut ,er könne die ganzen Überstunden behalten und ich würde auch den Urlaub nicht brauchen als Entschädigung,meinte er nur "Schuschu" du hattest doch keinen DURCHFALL" 
Da mussten wir alle lachen...
 
Wir hatten gerade einigermaßen realisiert, dass wir nun wirklich ein Baby bekommen. Wenn man sich das so viele viele Jahre wünscht, dann bedarf es keiner Beschreibung, wie sehr man sich darüber freut.
Wir haben trotz aller Freude, versucht realistisch zu bleiben.
Wir haben versucht mit den Gefühlen auf dem Teppich zu bleiben.
Keine Babysachen gekauft. Keine Kinderzimmergestaltungsideen gegoogelt.
Wir wollten bei aller Freude, so gut wie es geht, auf ein evtl. trauriges Ende vorbereitet sein.
Wir hatten Angst davor, unser Baby schon jetzt zu doll zu lieben.
Und wir dachten diese Art der Gefühle gut im Griff zu haben.
Wir wollten unsere Liebe zum Baby vorsichtig wachsen lassen.
So als hätte jemand Höhenangst und sich Stufe für Stufe die einzelnen Etappen einteilt.
Da war ja auch immer noch diese Fruchthöhle, die durch jede ärztliche Statistik fiel. Alles hatte ich mir ausgemalt. Sogar, dass die Ärzte sich verrechnet hätten und ich ja noch gar nicht so weit bin. Nur mal angenommen die Einnistung hat entgegen aller Erwartungen doch Tage später als erwartet stattgefunden…und oder da war noch irgendwo nach der schmerzhaften Chaospunktion ein vergessenes Ei….welches wir dann selbst….dann …ja dann. …kommt das doch alles in etwa hin….und so redeten und googelten wir uns  mal alles formgerecht zusammen.
Was für eine sinnlose und nicht umsetzbare Vorbereitung!
Aber das wussten wir da ja noch nicht.So  stieg meine Übelkeit und auch mein Appetit die nächsten Wochen und ich freute mich darüber,
das da wohl jemand mit aß :))))


Du kannst dich nicht davor schützen jemanden zu doll zu lieben nur damit es im Notfall nicht zu doll weh tut. Das funktioniert nicht!!!
Durch das schlagende Herz hatten wir  uns doch viel mehr Hoffnung  auf ein gutes Ende gemacht, als uns klar war. Erst Recht weil unser Kügelchen trotz aller schlechten Prognosen sich soweit durchgekämpft hatte!

Der Herzschlag deines eigenen Babys verwebt sich, ab dem Moment, wo du es auch nur einmal gesehen hast,so fest mit deinem eigenen Herzen, das es richtig richtig wehtut, wenn sich dieses Band eines Tages doch wieder lösen muss, weil Gott andere Pläne für dich hat.
Auf jeden Fall ist es unvermeidbar, dieses Band von deinem Herzen zu lösen, ohne das es zerrissen wird. Sicher wächst es mit der Zeit auch wieder zusammen, jedoch bleibt eine große Narbe zurück.

An dieser Stelle sei gesagt, dass ich es inzwischen für eine durchaus sinnvoll Idee halte, das Googeln in medizinischen Fragen gesetzlich zu verbieten!!!
Das googeln von medizinischen Fragen, speziell zur Kinderwunschbehandlung schadet Ihrer Gesundheit!!!  (…)

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