Donnerstag, 29. Januar 2015

Wie aus einer Sommerhochzeit ein romantisches Winterfest wurde.... oder auch: ...alles brauch seine Zeit!

Nach 10! wundervollen Jahren haben mein Schatz und ich geheiratet und feiern bald unseren ersten Hochzeitstag.
Wir waren uns seid vielen Jahren sicher, dass wir eines Tages "Ja" sagen und das schriftlich festhalten möchten. Eilig hatten wir es nicht, eben einfach weil man sich sicher war.
Wir träumten immer von einer tollen Sommerhochzeit mit allem was so dazu gehört.
Und ich natürlich auch von einem schönen weißen Kleid, gern auch ein bisschen schlanker...aber dafür war ja noch genug Zeit.
Ende Oktober 2013 planten  wir nun ganz ernst unsere Hochzeit für  August 2014,den 40. Hochzeitstag meiner Eltern. Das sollte uns Glück bringen auch eine lange und glückliche Ehe zu führen.
Ab Januar 2014 wollte ich dann nach den ganzen Feiertagen abspecken für Baby und natürlich auch für ein Hochzeitskleid.
Da ich ja Ende Oktober 2013 wusste, dass der Gürtel bald enger geschnallt wird, fing ich unfassbares Hamsterfuttern an. Ich wusste bald "gibt’s nix mehr" und das machte mich irgendwie nervös und so schaffte ich es allen ernstes vor meiner Abnahme auch noch ordentlich zuzunehmen.Diese Handlung war rückblickend betrachtet relativ "sinnfrei".
Soviel dazu.
Es gab aber noch etwas ganz anderes was mich nervös machte!
Es gab eine Zeit, da erkundigten wir uns über die Kosten einer ICSI und man legte uns nahe viel Geld zu sparen, wenn man verheiratet wäre. Kostenübernahme der Krankenkasse bla bli blub....
Wir hatten gespart und wollten uns aufgrund der deutschen Gesetzeslage uns nicht zum Heiraten zwingen lassen und lehnten das entschieden ab. Sicher wollten wir heiraten, aber diesen Zeitpunkt wollten wir gern selbst bestimmen. Wir waren nicht bereit dazu uns diesem verknörksten System zu fügen. Und so planten wir in Zeitlupe unsere Sommerhochzeit…ich träumte von einer lauen Sommernacht mit Lagerfeuer und ganz vielen Lampions, Fackeln und einer tollen Gutshofscheune...mit weiß gedeckten Tischen, Blumen auf dem Tisch und silbernen Kerzenleuchtern wie in einem Märchen ...Strohballen zum verweilen und Tanzen unter freiem Himmel mitten in der Natur....wir hatten schon das passende gefunden....nichts ahnend ,dass ich schon in ein paar Wochen DEN Brautstrauß werfen würde und zwar mit gefühltem doppeltem Doppelkinn, Pieselregen und einem Hochzeitstanz so gut wie eine Elfe mit m Holbein das eben hinbekommt und das auch noch trotz alledem total zufrieden und glücklich! Aber so was von!!!
Irgendwann Anfang November bekam ich einen Geistesblitz. Eine Icsi ist teuer. Das war klar. Doch wie teuer genau? Über was für Summen sprechen wir eigentlich ganz genau? Google and friends hatten schon einige Infos ausgespuckt, aber stimmte das auch?
Ich rief die KIWUKLI an und fragte dann mal ganz genau nach. Zum Glück.
Zwischen Dr. Google und der Info der Kinderwunschklinik klafften mal eben ein paar Tausend Euro!
Ich weiß nicht mehr wann ich wieder Luft bekam, auf jeden Fall fror mir erstmal mein Gesicht ein!
Ich rief mein Schatz auf der Arbeit an und sagte "Wir müssen reden " und "Wir haben ein Problem!
Genaueres wollten wir dann abends besprechen,wenn er zu Hause ist.
Natürlich hatten wir was gespart und natürlich auch etwas mehr als 3,50 Euro.
Heiraten wollten wir sowieso. Doch wirklich erst im Sommer? Das was man als verheiratetes Paar finanziell weniger aufbringen muss, davon kann man eine ganze Hochzeit von finanzieren -hochgerechnet an drei Versuchen.
Da macht es Sinn über seinen "Stolz" nachzudenken und vielleicht doch nicht erst im Sommer....
Wir rechneten aus ,was wir schlimmstenfalls bezahlen müssten, unverheiratet. Das sprengte auch unseren Spartopf.
Außerdem hätten wir dann am Ende von drei Versuchen kein Geld mehr für eine Hochzeit gehabt.
Und dann ließen wir diesen Gedanken sacken und wollten ein Gefühl dafür bekommen, ob wir damit glücklich sind. Es sollte trotz allem auch weiterhin unsere freiwillige Entscheidung bleiben und diese Entscheidung brauchte wiederum Zeit. Wir fuhren darum Mitte Dezember 2013 auf einen Kurztripp nach Berlin .Wir wollten ganz romantisch bei einem heißen Punsch und schöner Weihnachtsathmosphäre zu einem endgültigen Entschluss kommen, der freiwillig und von Herzen ist.
Und diese Entscheidung trafen wir auch. Ich werde nie vergessen, wie sich diese Entscheidung, so verrückt sie auch war, sich so was von richtig angefühlt hat! Für uns. Für unser Baby. Es war einfach nur schön!
Wir hatten vor Monaten schon eine Kreuzfahrt mit der Aida gebucht im Februar, wenn wir 10 Jahre zusammen sind. Wir wussten damals noch nicht, daß dies unsere Hochzeitsreise sein wird. Hätte es mir jemand damals gesagt, ich hätte mir beim "Vogel zeigen" selbst ein Loch in den Kopf gebohrt!

Nun bestand die Kunst darin, alles um diesen Kreuzfahrttermin herum zu basteln. Die Reise war fest gebucht. Unverruckelbar weil ohne Reiserücktrittsversicherung. Auch wenn nun alles sehr schnell gehen würde, wollten wir eine so normale Hochzeit wie möglich feiern, mit allem drum und drann.
Auch eine kirchliche Hochzeit war uns unwahrscheinlich wichtig und erst dann sollte auch die große Feier stattfinden.
Wir wissen nicht mehr wie wir es geschafft haben, aber wir verkündeten ganz romantisch bei unser traditionellen Neujahrsfeier mitte Januar beim Angrillen mit Punsch und Lagerfeuer, dass wir dieses Jahr heiraten werden. Mein Schatz bat meinen Papa vor allen Gästen um die Hand seiner Tochter *schnief* und es war einfach nur schön.Dann hauten wir den Bolzen raus, dass das nun schon in ein paar Wochen ist. Ich hab noch nie so viele lustig doofe Gesichtsausdrücke auf einmal gesehen! Hahaaaaha ..schade das ich das nicht fotografiert habe :-).
Ein einziges Gewusel ging los und eine herrlich positive Aufregung machte sich breit. Und da war es, dieses wärmende Verständnis,als wir jedem einzelnen in Ruhe erklärten, warum es keine Sommerhochzeit wird. Und jeder einzelne gehörte zu Gruppe 2.Den ganz besonders lieben und verständnisvollen Menschen. Alle fanden unsere Entscheidung richtig und keiner verdächtigte uns irrtümlicherweise, dass wir das nur wegen dem Geld machen würden.

Wir haben für unser Baby, was ja noch nicht mal ansatzweise auf dem Weg ist gern alle unsere Pläne über den Haufen geworfen. Wir haben uns für Dich, mein Kügelchen der Angst vor dummen Fragen gestellt. Ich verzichtete von Herzen gern für Dich auf  Brautkleidgröße  38+x. Es ist mir egal ob mein Bauch oder mein Kinn suboptimal auf den Hochzeitsbildern zur Geltung kommt. Es ist nicht schlimm, dass keine Zeit mehr zum Abnehmen blieb. Es war mir / uns Wurst ob wir uns beim Hochzeitstanz zum "Horst" machen, weil einfach keine Zeit zum üben war. Es war uns egal , dass kaum einer im Winter heiratet, bei Pieselregen und Wind.
Wir haben allen ernstes innerhalb von weniger als 4 Wochen unsere absolute Traumhochzeit aus dem Boden gestanzt, mit allem was dazu gehört. Von Papierkram bis Deko. Pfarrer und Kirche, Location und Buffet, die Einladungen, das Kleid, der Anzug. Der Ablauf. Die Ringe. Die Frisur. Das Make up. Die Kirchenhefte. Die Hochzeitsängerin. Die Hochzeitstorte. Die Familie aus Portugal und Schweden. Die Rede. Der Koffer. Die Ausweise. Nur die Hochzeitsreise war schon gebucht, die ja ursprünglich gar keine war. Es ist der absolute Wahnsinn was wir da geleistet haben. Am Tag neben der Arbeit hatten wir manches mal vier Termine ganz straff hinter einander.
Wir wissen nicht, wie wir das gewuppt haben. Und trotzdem, wir würden es immer wieder so machen für unser Baby. Immer wieder,
Wen kümmerts, wenn all das bedeutet dem Traum von einem eigenen Kind wieder ein Stück näher zu kommen.
Wir hatten auch unfassbares Glück in dieser Zeit an ganz wundervolle Menschen zu geraten, die eine wichtige Rolle für unser spielten. Durch Zufall eine Location mit einem ganz herzlichen Service und genau den Kerzenleuchtern in Silber die ich mir immer gewünscht hab. Fast jedem erklärten wir in groben Zügen ,warum wir ernsthaft 3 Wochen vor der Hochzeit noch kein DJ, Location, Büffet oder sonstige Dinge organisiert haben. Alle gehörten zu Gruppe 2 und alle durch die Bank weg haben uns ein besonders schönes Fest bereitet, vielleicht gerade deswegen. Viele kannten sich sogar ein bisschen aus. Der super liebe Caterer hatte sogar auch das Buffet zur Neueröffnung der KIWUKLI organisieret, eine andere hatte selbst die gleiche Behandlung durch und ist jetzt Mama von Zwillingen. Ich kann heute noch meine Gänsehaut fühlen, als ich ihr stotternd versuchte zu erklären warum ich so spontan dies und das bräuchte. Sie kannte das ganze Prozedere und ist durch eine Icsi selbst Mama von Zwillingen geworden. Es war der Hammer. Eine für uns absolute Traumhochzeit für uns und für unseren Traum vom Baby.
Und eines Tages ,wenn es wirklich war werden sollte, kann ich unserem Kügelchen erzählen ,warum Mama auf ihrer eigenen Hochzeit selbst aus sah wie eine Kugel und werde nach wie vor aus vollem Herzen darüber lachen können.
Alles richtig gemacht.
Und dabei soviel Freude gehabt.
Wir wussten damals nicht, was uns  in diesem Jahr noch  trauriges bevorstehen würde. Wir hatten keine Ahnung von den Tränen, die in dem  Jahr noch fließen würden. Woher sollten wir auch wissen, dass wir am Ende des Jahres fast an dem kommenden Schmerz zerbrechen und unsere ganze Existenz auf dem Spiel stehen wird.
Wir konnten es einfach nicht wissen…
…und so feierten wir  nach sehr anstrengenden Wochen ahnungslos und glücklich unsere romantische Winterhochzeit und flogen ohne eine Minute zu schlafen in den frühen Morgenstunden in unsere „wohlverdienten“ Flitterwochen…

Kugel wünscht sich Kügelchen- Wo ist die Zeit geblieben?



...wenn man selbst noch ein Kind ist und zuviel Verantwortung als Älteste für weitere vier Geschwister über viele Jahre hinweg übernimmt, dann sehnt man sich danach diese Verantwortung nicht mehr tragen zu müssen...

… wenn man seinem Traummann erst mit 29 Jahren begegnet ,hat man manchmal leider vorher genügend Gelegenheit schlechte und  vor allem schmerzhafte Erfahrungen zu sammeln.

Dies alles kann einen Menschen aufgrund seiner Vorgeschichte sehr verunsichern.
Nur in einer Sache wird er sich dann immer sicherer:
Niemals zu heiraten und erst recht keine eigene Familie gründen zu wollen.

Und so ziehen die Jahre ins Land, bis man manches nachgeholt hat und das Leben einem zu verstehen gibt wer man selber ist.
Und zwar so,  das aus  dieser Erkenntnis der eigene Plan vom Glück  entstehen kann.

2004 lernte ich meinen ganz persönlichen Traummann kennen.
Da waren schon mal 29 Jahre meines Lebens um. Das war rückblickend betrachtet meine erste „Warteschleife“.
Nun spricht man gewöhnlich nicht gleich nach dem zweiten Augenklimpern über eine passende Hochzeitslocation, erst recht nicht über Eisprung und Co. :-))

Und so lebt und wächst man zusammen (und weil man glücklich ist-leider auch am Bauch und an den Hüften) und es vergehen noch einmal 3-4 (diesmal wundervolle) Jahre bis sich Stück für Stück ein ganz neue Sehnsucht in mir breit macht-
der innige Wunsch eine eigene kleine Familie zu gründen und dass sogar sehr gern auch mit einem Ring am Finger. Diese Sinneswandlung kam für mich aufgrund meiner Vorgeschichte wirklich unerwartet.
Bis zu dieser Erkenntnis war ich 34 Jahre alt.

Die Reihenfolge Hochzeit oder Baby sahen wir nicht so eng und so ließen wir es unverheiratet darauf ankommen….fast zwei Jahre lang.
Inzwischen war ich 36 Jahre alt.
Das hat mich bis dahin gar nicht groß gejuckt.
Ich war dem lieben Gott einfach nur dankbar, dass trotz meiner schlechten Erlebnisse ich diese erfüllende Vorstellung eine eigene Familie zu gründen überhaupt erfahren durfte.
Ich hatte überhaupt kein Problem damit, eine „späte Mama“ zu werden , im Gegenteil!
Es war der ganz eigene Plan vom Glück.

Wir wussten ja nicht, dass noch ein weiteres Jahr vergeht ohne das wir einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten, obwohl wir inzwischen ganz gezielt um den Eisprung herum „alles gaben“.

Und so kam es zur ersten Begegnung mit unserem
Kinderwunschzentrum.

Ich war nun 37 Jahre alt.

All die Untersuchungen und vor allem die logistische Meisterleistung alles mit den Arbeitszeiten unter einen Hut zu bekommen  brachten uns 3 erfolglose Inseminationen  und wir verloren noch mal ein Jahr ohne das wir auch nur im Ansatz in die Nähe der Erfüllung unseres Kinderwunsches kamen- ich inzwischen 38 Jahre alt betete und hoffte gemeinsam mit meinem Schatz nur noch auf einen positiven Schwangerschaftstest.
Wir ahnten damals ja nicht, dass ein positiver Test nicht alles ist.
Das war auch gut so! Es ist rückblickend wirklich gut, wenn man nicht weiß, was da alles auf einen zu kommt. Man würde der Versuchung erlegen, den Mut zu verlieren. Und zwar ganz.

Und dann wurde es richtig ernst. Plötzlich standen da Begriffe wie Icsi und abnehmende Fruchtbarkeit im Raum. Schlechteres Spermiogramm sowie ein Knick in der Gebärmutter, diverse Myome und Kostenvoranschläge,die unverheiratete Paare nicht eben mal  mit n büschen Klötergeld wuppen ,im Sinne von stimmt so!
Hatte ich den Speck an den Hüften und anderswo  schon erwähnt?

Außerdem kauften wir 2009 unser eigenes Haus.
Und ich arbeitete viel. Zuviel. Als examinierte Altenpflegerin unvermeidlich, im ständigen Gewissenskonflikt, wenn ich den Stress nicht deutlich reduziere, dann wird es mit dem Baby nie etwas.
Aber ich bin gewohnt Leistung zu bringen ,das erwarte ich von mir selbst.
So bin ich erzogen worden.400% zu geben für ein Krümel Anerkennung,Wertschätzung oder ähnliche Begriffe aus der selben Kategorie.
Also machte ich weiter bis zu der Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann.
Existenzängste machten mich verrückt.
Doch irgendwann fasste ich den Mut und kündigte meine Arbeitsstelle und begann woanders mit weniger Stunden und nicht so einer weiten Anfahrt.
Ich wollte nur die Probezeit bestehen und dann „Babyplan“ umsetzten, den der kleine Wurm sollte ja in sicheren Verhältnissen aufwachsen. Man möchte dem Kind ja auch was bieten.

Mit dieser Idee, die sich bei mir total festgebissen hatte fiel ich komplett auf die Schnauze. Aber sowas von!
Die vermeintlich ach so nette neue Chefin entpuppte sich als ein derart schlechter Mensch, dass es nicht auszuhalten war.
Sie lockte mich erst mit tollen Arbeitsbedingungen und  änderte später Stück für Stück Arbeitsverträge nach belieben, und ich war wirklich so dumm und unterschrieb diese auch noch.-Wohlwissend das das nicht richtig war,von rechtens ganz zu schweigen!
Ich wollte unbedingt in einem festen Arbeitsverhältnis stehen,wenn ich schwanger werden würde. Und so hielt ich Dinge aus, die sich kein Arbeitnehmer gefallen lassen sollte. Niemals. Egal in welcher Situation man festzustecken scheint.
Ich fühlte mich innerlich so unter Druck gesetzt und wusste, wenn ich jetzt kündige und woanders anfange, dann fange ich wieder von vorne an. Wieder ein halbes Jahr Probezeit? Wieder? Zum ersten mal machten sich „Ungeduld“ breit und Existenzängste und die Frage nach dem was ist wenn es niemals klappt?
Zum aller ersten mal hatte ich das Gefühl mir schwimmt langsam die Zeit davon. Ich steh immer noch dazu eine späte Mama zu werden, aber so langsam sollte sich hier mal was tun. Es muss ja nicht sein, dass es sich noch unnötig weiter in die Länge zieht.
Also musste ich eine Entscheidung treffen.
Und ich traf sie nach langem hin und her- aber der Mut siegte!
Ich kündigte und genoss einen schönen Urlaub mit meinem Schatz in Portugal und fing dann am 01.07.2013 einen neuen Job in einem neuen Altenheim an. Mehr Geld, mehr Urlaub, kaum Anfahrtsweg, weniger Stress. Bald darauf wurde ich 39 Jahre alt.
Genau am 1.01.2014 bestand ich meine Probezeit und wir begannen uns auf unsere erste ICSI vorzubereiten.

Wir waren ganz gespannt auf den Jahreswechsel und glaubten voller Hoffnung daran, dass dies ein gutes Jahr werden würde.(HARRHARR)

Backenfutter für Gruppe 1!


Ihr Lieben,

ich nenne mich hier schuschu und natürlich heiße ich nicht wirklich so :-)  ...der Rest ist (traurige) Wahrheit…

Ich bin 40 Jahre alt und habe leider noch keine Kinder, wünsche sie mir aber von Herzen und wäre aufgrund der „verspäteten Zustellung“ schon dankbar für ein einziges kleines Päckchen mit einem Kügelchen, welches ich unter meinem Herzen tragen darf und mich und meinen lieben Mann zu einer richtigen kleinen Familie werden lässt- jemand der unsere Liebe vervollständigt.

Ich gehe sehr offen mit meinem Kinderwunsch um und stehe auch mit 40 Jahren voll und ganz dazu.

Dabei stoße ich in dieser Gesellschaft immer wieder auf zwei Gruppen:

Gruppe 1:

Mit 40 ist man viel zu alt um Kinder zu bekommen!

Genauer gesagt mit 35 sogar schon! Da ist der Zug abgefahren! Das sollte man einem Kind nicht antun! Ältere Mütter sind so schrecklich genau und pingelig! Warum fällt dir das jetzt erst ein? Warum so spät?

Was stimmt mit dir nicht?

Paradoxerweise müsste man die Gegenfrage stellen…was stimmt mit Euch nicht Gruppe 1?

Für soviel Engstirnigkeit und dem Irrglaube, das nur das eigene Lebenskonzept das einzig Wahre und Richtige sei, sollte mir meine Zeit zu schade sein.

Es ist jedoch mal an der Zeit, dass Euch das jemand sagt Gruppe 1!

Der nachfolgende Text wird  weit über Euren Blick des eigenen Tellerrandes hinausgehen. Um Euch nicht zu überfordern, tut euch selbst den Gefallen und drückt oben Rechts das Kreuzchen und schließt diese Seite…bei uns in Hamburch sagt man (und) tschüss!



So nun sind wir endlich unter uns :-) und schlimmstenfalls nur noch zu zweit… aber auch das macht nüschz…

Der Weg der künstlichen Befruchtung kostet allen Betroffenen schon genug Kraft und ist schwierig genug. Jeder der dieses „Leid“ kennt und nicht scheut ist für mich automatisch eine Powerfrau und auch die Partner dazu starke Persönlichkeiten!Das allein verdient schon den größten Respekt und

macht uns alle automatisch zu Helden unserer eigenen persönlichen Geschichte, und zwar unabhängig davon wie oft man vielleicht schon ohne Hoffnung da stand, Angst hatte oder den Kampf aufgeben wollte.

Selbst wenn oder erst Recht wenn der ganze Weg trotz aller Mühen ohne ein eigens Baby endet.

Wir alle sind so stark, gerade weil man sich in der Kinderwunschzeit eben oft alles andere als stark fühlt!

Wir alle, die den schweren Weg der Kinderwunschbehandlung gehen, gehören eigentlich automatisch zur Gruppe 2 :-)

...denn wer ihn geht, hat oftmals ein viel größeres Verständnis für all die Ängste und Sorgen der anderen Betroffenen, unabhängig von Alter oder sonstigem oberflächlichem Firlefanz.

Diese Menschen,  wissen, dass im Leben eben nicht immer alles nach Plan läuft und auch jeder seinen ganz eigenen Rhythmus hat.



Wenn Gruppe 1 behauptet, wer zu alt oder auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen kann, für den sei der Zug abgefahren….dem sei gesagt, dass wir Kinderwunschblogger aufgrund unseres gesundheitlichen und privaten Schicksals gar nicht erst den Zug nehmen können ,

sondern wir alle diesen Weg von mindestens 1000 Meilen nämlich zu Fuß latschen! Und zwar Schritt für Schritt mit selbst bestimmten Pausen zum Ausruhen, Nachdenken, neu Orientieren. (da machts dann auch nix, wenn dieser  Zug angeblich schon wech ist :-) )….

Vor allem bestimmt so jeder selbst wo er lang gehen  und vor allem wie weit er gehen möchte!Zu Fuß gehen statt den Zug zu nehmen,bereitet viel Schmerz,von dem man sich im eigenen Tempo erholen kann und muss.Und wenn man das geschafft hat ,ist man oft noch stärker als vorher.

Darum Herzlich Willkommen Gruppe 2 :-)

Ich Danke Euch schon jetzt für alles!

Denn mit Euren Lebensabschnittsgeschichten  habt Ihr mir als stille Mitleserin ganz viel Hoffnung und Trost gegeben. Kraft und Lichtblicke. Ablenkung und auch manch verlorenes Lächeln wieder aus mir hervorgeholt und das in Momenten,wo ich dachte ich werde nie wieder gut.
Eure schuschu

Dienstag, 27. Januar 2015

Der ganz eigene Plan vom Glück

Ich bin eine Bloggerin , die schon einen Teil der Strecke einer Kinderwunschbehandlung hinter sich hat. Dazu gehören drei Inseminationen und zwei ICSIS,  zwei Schwangerschaften -jedoch leider noch kein Baby  im Arm.

Der Wunsch eine eigene Familie zu gründen musste bei mir erst einmal wachsen.

Viele existenzielle Entscheidungen haben mich eine Menge Kraft  und Nerven gekostet, vor allem aber wertvolle Zeit.

Mittlerweile steht fest, wenn Gott für mich überhaupt  geplant hat, dass ich noch meine eigene kleine Familie gründen darf ,dann werde ich definitiv eine *späte Mama* sein, denn ich bin inzwischen 40 Jahre alt … und es wird nicht besser  ;-)

...außerdem hab ich "ein paar Kilos " zuviel auf den Rippen
(nicht zu verwechseln mit der Definition von "Paar" aus dem Duden! :-))
Auch wenn ich so nur einen mittelprächtigen ersten Eindruck hinterlasse, aber ich stehe  voll und ganz  dazu! Auch mir in meinem „Alter“ das Recht herauszunehmen meinen Kinderwunsch nicht aufzugeben, nur weil manch einer das  in dieser Gesellschaft vielleicht nicht für richtig halten mag. 
Es ist der ganz eigene Plan vom Glück!
Und vom Abnehmen natürlich auch :-) - alles in erster Linie nur fürs Kügelchen!


Jedoch hab  natürlich auch ich eine ganz persönliche eigene Grenze, die ich aber zum heutigen Zeitpunkt überhaupt nicht genau definieren kann.


Ich weiß nur, dass ich dieses Jahr ganz intensiv noch einmal alle Möglichkeiten und Chancen in jeder Form nutzen möchte um die Sehnsucht einer eigenen kleinen Familie  wahr werden zu lassen.

Am Ende des Jahres 2015 werde ich dann Bilanz ziehen müssen, um weitere Entscheidungen treffen  zu können wie zum Beispiel alternativ  Pflegekinder aufzunehmen oder auch ein Leben ohne Kinder in Erwägung zu  ziehen. Vor allem aber mir die Frage stellen, in wie weit  ein eventuell letzter Versuch Anfang 2016 noch sinnvoll erscheint.

 Mit diesem Blog möchte ich auch anderen  Mut machen, nicht zu schnell aufzugeben , vor allem verhindern im Vorfeld nicht unnötig kostbare Zeit zu „verschwenden“...

...außerdem  die eigenen Emotionen und Achterbahn der Gefühle aus den vergangenen Erlebnissen niederschreiben sowie,derer die noch kommen werden...

 Ich würde mich sehr freuen, wenn mich hier ein paar liebe Menschen in diesem für mich sehr entscheidenden und spannenden Jahr begleiten würden.

Alles Liebe 
Schuschu